Denkmalschutz
Der in Augsdorf geborene Otto Marschall hat als Bodendenkmalpfleger viele Fundstücke in unserer Gemarkung sichergestellt. In den Jahren 1958 - 1987 fand er vor allem am Bröddelberg und an der Heiligenbreite unzählige Hinweise auf vergangene Kulturen. Siedlungsgruben, menschliche Skelette, Werkzeuge, Schmuckgegenstände und Scherben weisen auf eine frühzeitige Besiedlung unseres Gebietes hin. Diese zahlreichen Fundstücke wurden dem Museum in der Lutherstadt Eisleben übergeben.
In diesem Museum kann auch das sogenannte Fürstengrab mit wertvollen Grabbeigaben besichtigt werden. Das Grabhaus wurde für die Besucher sehr anschaulich aufgebaut. Es ist wohl das bekannteste Zeugnis der Frühgeschichte im Mansfelder Land. Es befand sich einst auf dem großen Galgenhügel zwischen Augsdorf und Helmsdorf. In unmittelbarer Nachbarschaft war eine Großschachtanlage begonnen worden, dem heutigen Otto-Brosowski-Schacht und bei Ausgrabungen im November 1906 entdeckten Archäologen unter dem Erdhügel einen Steinhügel.
Ein weiteres Stück der Geschichte ist der Augsdorfer Teller aus der historischen Tellersammlung. Diese Tellersammlung entstand 1850 als Geschenk der Gemeinden zum 25-jährigen Dienstjubiläum des damaligen Landrates des Mansfelder Seekreis, Baron von Kerssenbrock.
Fast 100 Teller mit reicher Goldauflage auf den Rändern und den Wappen dieses Adelsgeschlechtes und in der Mitte sind die Ansichten fast aller Orte, Betriebe oder Einzelgehöfte des ehemaligen Mansfelder Seekreises im Biedermeierstil zu sehen. Ein Aquarellmaler fertigte die Entwürfe und Porzellanmaler der königlichen Porzellanmanufaktur Berlin übertrug sie auf die Schmuckteller.
Jedes Dorf bezahlte seinen Teller, bekam ihn aber nie zusehen. Nur im Festsaal des Helmsdorfer Schlosses konnten die knapp 100 Prachtstücke von den Gästen des Hausherrn bewundert werden. Heute ist sie Eigentum des Heimatmuseums Eisleben und kann dort besichtigt werden.
Aus welchem Anlass und wann es errichtet wurde ist unbekannt, man weiß nur, dass es sehr alt ist. Steinkreuze, Steine in Form eines Kreuzes gehauen, sind in allen Fällen Sühnekreuze. Sicher ist nur, dass ein Großteil zwischen dem 13. Jahrhundert und der Zeit um 1530 aufgestellt wurde. Die meisten von ihnen stehen im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten, bei den wenigsten ist jedoch der unmittelbare Anlass schriftlich bezeugt oder es lassen sich überlieferte Sühneverträge nicht mit Sicherheit einem erhaltenen Steinkreuz zuordnen.
Im Jahr 1977 wurde das Kreuz durch landwirtschaftliche Großgeräte umgerissen. Die Bodendenkmalpfleger Fritz und Gunther Oertel setzten am alten Standort ein neues Fundament und stellten das Steinkreuz wieder auf.
In unserer Gemeinde sind einige Naturdenkmäler vorhanden, die geschützt werden. Dazu zählen die Sommerlinde in der Pollebener Straße 1, die Winterlinde am Gemeindesaal in der Pollebener Straße 14 und die Sommerlinde in der Gustav-Koch-Straße 5. Sie ist auch als „Lutherlinde“ bekannt und wurde im Jahr 1917 vor der damaligen Bäckerei Hermann Tittel von der Kirchengemeinde gepflanzt.
Auf einer Wanderung von Augsdorf in Richtung Welfesholz kann man den Hoyerstein besichtigen. Vor 895 Jahren, am 11. Februar anno Domini 1115 standen sich zwei feindliche deutsche Heere gegenüber. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen löste sich Hoyer von Mansfeld aus dem kaiserlichen Heer und sprengte eigenmächtig mit nur wenigen Waffengefährten auf die Reihen der Sachsen zu. Im darauf folgenden Schwertkampf wurde der Mansfelder erschlagen.
Durch die Niederlage des Kaisers in dieser Schlacht ging der Einfluss der Krone in Sachsen für Jahrzehnte verloren. Heute erinnert uns dieser löchrige Gedenkstein an diese blutige Schlacht. Seine Aufschrift ist noch lesbar und ist für jeden Naturfreund ein beliebtes Wanderziel.
Inschrift:
Löcheriger Stein
Schlacht am Welfesholz im Jahre 1115
Ich, Graf Hoyer, ungeboren, hab'
noch nie eine Schlacht verloren.
So wahr ich greif' in diesen Stein,
auch diese Schlacht muß meine sein.