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Das Dorf und seine Verwaltungseinrichtungen

Augsdorf war zunächst ein kleines Bauerndorf und besaß im Jahr 1718 nur 38 Feuerstellen, 5 Volksspänner und 14 Kossathen. Nach einer Volkszählung im Jahr 1864 gab es 307 Einwohner. Erst mit der Ausweitung des Bergbaus und der Entstehung der Bergmannsiedlung im Oberdorf erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 1.176 im Jahr 1925. In dieser Zeit gab es bereits 170 Wohnhäuser mit 352 Haushalten. 2007 leben in Augsdorf nur noch etwa 594 Bürger auf 203 Grundstücken, davon 11 Neubauten. Schon 1991 stellte man fest, dass unser Dorf überaltert ist. 177 Menschen sind älter als 60 Jahre.

Statistik

Der Gemeindevorsteher oder Ortsschulze, wie er früher genannt wurde, saß in der Amtsstube. Das Siegel der Gemeinde,welches noch heute verwendet wird, zeigt einen mit Hut bedeckten Sämann, welcher über ein gefurchtes Feld schreitet und aus seinem Sätuch Samen ausstreut. Dies ist ein Hinweis auf die vortreffliche Saatflur des Dorfes.

Augsdorfer Gemeindeamt
Augsdorfer Gemeindeamt
Das Gemeindeamt befand sich früher in der Wilhelmstr. 1 und ist inzwischen zu einer Wohnung umgebaut worden. Da ein Gemeindevorstand nicht alle anfallende Arbeiten allein bewältigen kann, unterstützen ihn die gewählten Gemeindevertreter. Der Versammlungsraum befand sich früher im Vereinsraum bei Königs in der Schulstr. 5, später im Kulturraum in der Ernststraße 2 und heute in dem neu errichteten Vereinsraum bei Sven Storch.

Siegel
Siegel von Augsdorf
Zur Zeit sind 11 Gemeindemitglieder berufen. Der Bürgermeister, Günter Krone, ist seit 2001 ehrenamtlich tätig. Sein Büro befindet sich in der Friedrichstraße im Gebäude der Feuerwehr, er hält jeden Dienstag Sprechstunden ab, die bei Bedarf oder im Notfall auch außerhalb dieser festgelegten Zeiten möglich sind.

Neues Büro des Bürgermeister der Friedrichstraße
Neues Büro des Bürgermeister der Friedrichstraße


In der „Wendezeit“ regierte der Runde Tisch in der Amtsstube, bis Harald Koffent als Bürgermeister gewählt wurde. Nach seiner Abwahl trat Frau Jutta Halle die ehrenamtliche Tätigkeit als Bürgermeisterin an. In dieser Zeit blühte unsere Gemeinde auf. In ihrer 11-jährigen Amtszeit entstanden viele sichtbare Modernisierungen.

Die Erschließung des Gewerbegebietes „Apfelborn“, gemeinsam mit den Nachbargemeinden Siersleben und Hübitz, die Rekonstruktion des Freibades, den Bau der Kanalisation, die Neugestaltung des Dorfplatzes mit Asphaltierung der Alten Dorfstraße, die Modernisierung des Familienhauses, Erneuerung der Dorfbeleuchtung und Neupflasterung der Pollebener Straße sind nur einige Beispiele, die hier genannt werden.

Augsdorf war in der Zeit von 1991 – 1995 im Dorferneuerungsprogramm des Landes Sachsen.-Anhalt aufgenommen. Davon profitierten auch viele Hauseigentümer, die ihre Grundstücke im Förderprogramm sanieren ließen. Mit Hilfe von Fördermitteln entstanden u.a. ein Spielplatz, die umgestaltete Bushaltestelle und die Pflasterung des Mühlweges bis zum Grundstück der Gärtnerei Erich Zahn.

Liste der Gemeindevorsteher, Ortsschulze, Bürgermeister

Im Grundstück Börner befand sich früher ein Standesamt
Im Grundstück Börner befand sich früher ein Standesamt
Zur Verwaltungsgeschichte kann berichtet werden, dass in Augsdorf bereits im Jahr 1906 in der Amtsstube ein Standesamt bestand. Vorher gehörte die Gemeinde zum Standesamtbezirk Polleben. In der Zeit von 1933-1939 bestand auch in der Gustav-Koch Str. 6 ein Preußisches Standesamt. Später erfolgten die Trauungen und Beurkundungen in der Amtsstube, Wilhelmstr. 1 bis etwa 1963. Ab 1964 war das zuständige Standesamt in der Gemeinde Siersleben und ab 1970 nur das Standesamt in der Lutherstadt Eisleben. Im Jahr 1996 richtete die Verwaltungsgemeinschaft „Mansfelder Platte“, zu der Augsdorf damals gehörte, in Polleben im Saal der Verwaltung ein modernes Standesamt ein. Frau Jutta Halle, die eine Ausbildung als Standesbeamtin ablegte, vollzog die Trauungen.

Preußisches Standesamt
Mit Auflösung dieser Verwaltungsgemeinschaft und Zuordnung zur Verwaltungsgemeinschaft Gerbstedt befindet sich das zuständige Standesamt jetzt in der Stadt Gerbstedt. Erfreulicherweise wird in den letzten Jahren in Sachsen-Anhalt wieder mehr geheiratet.

Seit 1964 gab es in der Gemeinde einen Abschnittsbevollmächtigten, dem zur Unterstützung seiner verantwortlichen Arbeit freiwillige Polizeihelfer zur Seite standen. Horst Rumpf war in dieser Zeit bis 1990 tätig. Seine Sprechstunden hielt er in einem Dienstzimmer der Gemeindeverwaltung ab. Danach formierte sich die Polizei neu, der Sitz der Polizeistation befand sich in Polleben. Heute ist das Polizeirevier in der Stadt Hettstedt für unsere Gemeinde zuständig.

Die freiwillige Feuerwehr

Die Gemeinde Augsdorf unterhält eine Freiwillige Feuerwehr als öffentliche Einrichtung. Das Gründungsjahr unserer Feuerwehr wurde mit 1905 angenommen. Seit diesem Tag liegen schriftliche Unterlagen vor. Damals zählte die Feuerwehr 45 Mitglieder. Den Berichten ist zu entnehmen, dass in Augsdorf oft Gebäude abgebrannt sind. Es gab früher nur offene Feuerstellen, so konnte bei Unachtsamkeit schnell ein Brand entstehen.

Festumzug der FFW Augsdorf
Festumzug der FFW Augsdorf
Die ersten Aufzeichnungen in Richtung Brandschutz fanden wir in einem Gemeindeprotokoll von 1893, so sollte jeder Hausbesitzer einen Mann zur Spritzenprobe stellen. Die Bauern mussten bei Feuer ein Pferdegespann für die Spritze bereithalten, dafür gab es einen richtigen Einsatzplan. Bei Probealarm ging es zum Beispiel auf dem Leiterwagen im Galopp nach Polleben. Im Jahr 1905 leitete Friedrich Möbius die Feuerwehr, ab 1929 Wilhelm Jecht, dann Otto Cechini und später übernahm Karl Zelke diese Verantwortung.

Altes Spritzenhaus
Altes Spritzenhaus
Das Spritzenhaus befand sich an der Ecke Friedhofstraße und Alte Dorfstraße, dass heute von der Gemeinde als Abstellgebäude für Arbeitsgeräte genutzt wird. Ein Brunnenhaus befand sich zwischen dem Grundstück Alte Dorfstraße Nr. 13a und dem Bachverlauf. Nach seinem Abriss blieb der Brunnen noch bestehen und führt auch noch Wasser. Zur Sicherheit für die spielenden Kinder deckte die Gemeinde ihn erst mit Holzbohlen, später mit einer verschlossenen Blechtafel ab. In seiner Nähe stand auch eine Trockeneinrichtung für die Schläuche der Feuerwehr, welche früher auf dem Kirchturm getrocknet wurden, bis es der Pfarrer nicht mehr gestattete.

Aus einem Protokoll des Gemeinderates vom 11.07.1908 geht Folgendes hervor: der Rat genehmigt den Bau eines Steigerturms mit Trockenanlage für Schläuche und den Kauf von 100 Meter Feuerwehrschlauch. Das waren schon verbesserte Arbeitsbedingungen, denn ganz früher schöpften die Einsatzkräfte das Löschwasser mit Ledereimern aus dem Brunnen. Mit der Verlegung der Wasserleitungen und Hydranten 1934 in allen Straßen verbesserten sich die Löschbedingungen.

Brunnen am Dorfplatz
Brunnen am Dorfplatz
Früher lief der Ristebach über den heutigen Dorfplatz. Ungefähr dort, wo sich heute die Fußgängerbrücke befindet, war ein Wassertor und diente zum Aufstauen des Ristebachs bei Feueralarm. Die Dorfbewohner nutzten den künstlichen See aber auch als Badeanstalt für die Pferde und das Federvieh. Oft vergaß man das Tor wieder zu öffnen und es gab eine Überschwemmung. Zur besseren Versorgung mit Löschwasser wurde 1965 der Feuerlöschteich auf der Pfingstwiese angelegt. In der Zeit von 1968 – 69 entstand im „Nationalen Aufbauwerk“ in der Friedrichstraße eine neue Feuerwehr – Gerätehaus und zu Ehren des 10. Jahrestages der DDR wurde es feierlich übergeben. Dieses Gebäude erfüllte viele Jahre seinen Zweck, auch als Schulungs- und Versammlungsraum der Kameraden. Zahlreiche Fotos und Urkunden zeigen uns, dass die Kameraden der Feuerwehr in den 70-iger und 80-iger Jahren immer aktiv waren. Sie übernahmen im Frühjahr im Freibad das jährliche Auspumpen des Beckens und leisteten Arbeitseinsätze in der Gemeinde und der LPG. Wirkungsbereichsausscheide mit anderen Wehren belegten sie mit Bestzeiten und vorderen Plätzen, im Jahr 1971 den 1. Platz bei Schnelligkeitsübungen. Auch Frauen beteiligten sich an den Löschangriffen.

Einweihung des FFW-Hauses 1969
Einweihung des FFW-Hauses 1969
Friedrich Meißner war 26 Jahre Brandmeister und von 1976 bis Februar 2007 bekleidete Heinz Rautenberg dieses verantwortungsvolle Amt. Der neuer Wehrleiter Thomas Graf übernahm danach die Amtsgeschäfte. Im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr stehen derzeit dreizehn Kameraden und eine Jugendfeuerwehr mit zwölf Jugendlichen. Hinzu kommen 7 Mitglieder der Alters-Frauengruppe und etwa 20 Mitglieder, die aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind. Sie werden bei geschlossenen Festsitzungen mit einbezogen und tragen ihre Uniformen.

Die neue Fahrzeughalle 1999
Die neue Fahrzeughalle 1999
1999 modernisierte die Gemeinde nach 30 Jahren das Gerätehaus. Durch Erhalt von Fördermitteln entstand eine moderne Fahrzeughalle. Sie dient als Unterstellmöglichkeit für die neu angeschaffte Technik. Die Arbeit der Feuerwehr hat mit diesem neuen Depot spürbaren Auftrieb erfahren. Gleichzeitig entstanden für die Kameraden moderne Sanitäranlagen, Umkleideräume, eine kleine Küche und das Büro für den Bürgermeister. Der moderne Schulungsraum dient der Gemeinde unter anderen auch als Wahllokal. Der Eingangsbereich ist behindertengerecht gestaltet.

Gemeinschaftsübung der Feuerwehr im Freibad
Gemeinschaftsübung der Feuerwehr im Freibad
Zum 75-jährigen Jubiläum im Jahr 1980 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr eine Festwoche, zeigte den Bürgern die alten und neuen Löschwagen und bot ein buntes Programm für jung und alt an. 1999 modernisierte die Gemeinde nach 30 Jahren das Gerätehaus. Durch Erhalt von Fördermitteln entstand eine moderne Fahrzeughalle. Sie dient als Unterstellmöglichkeit für die neu angeschaffte Technik. Die Arbeit der Feuerwehr hat mit diesem neuen Depot spürbaren Auftrieb erfahren. Gleichzeitig entstanden für die Kameraden moderne Sanitäranlagen, Umkleideräume, eine kleine Küche und das Büro für den Bürgermeister. Der moderne Schulungsraum dient der Gemeinde unter anderen auch als Wahllokal. Der Eingangsbereich ist behindertengerecht gestaltet. Einen besonderen Höhepunkt erreichte die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 2005. Sie feierte in der Zeit vom 02.09. bis zum 04.09.05 ihr hundertjähriges Bestehen mit einem farbenprächtigen Festumzug, zu dem Wehren der nächstliegenden Ortschaften, sowie andere Vereine und Gäste der Gemeinde teilnahmen. Viele Augsdorfer Bürger standen am Straßenrand und verfolgten den Festumzug.

Löschübung auf dem Dorfplatz
Löschübung auf dem Dorfplatz
Sehr interessant für die Zuschauer war eine Vorführung am Straßenrand, bei der die Kameraden eine Bergung aus einem brennenden PKW zeigten. Der gemütliche Teil fand im und vor dem Kultursaal statt. Viele Gäste trafen sich zum Kaffeenachmittag mit kultureller Umrahmung. Für die Kinder war eine Springburg aufgebaut. Das Fest endete am Sonntagabend mit einer Tanzveranstaltung. Die Augsdorfer Feuerwehr ist nur bedingt einsatzbereit. Wenn die Sirene ertönt, sind die Kameraden zur Stelle, wenn der Alarm außerhalb ihrer Arbeitszeit ausgelöst wird. Die Sirene der Feuerwehr ist seit 2000 an einem Stahlmast in der Friedrichstraße installiert. Vorher befand sie sich auf dem ehemaligen Schulgebäude der Gustav-Koch-Straße 3. Der Probealarm jeden Mittwoch, der zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Sirenenanlagen dient, wird zentral von der Rettungsstelle gesteuert. Durch einen Feuermelder am Gerätehaus haben die Bürger wenn nötig, die Möglichkeit jederzeit Feueralarm auszulösen.

Einige wichtige Einsätze der FFW Augsdorf in der Vergangenheit:

19.04.1805 durch Brandstiftung ist der ganze Bauernhof des Christoph Endlich in der Alten Dorfstraße 7 abgebrannt, weiterhin die Nr. 1, 4, 5 und das Grundstück Gentsch, welches heute mit Garagen bebaut ist.
vor 1900 Brandstiftung in der Alten Dorfstraße 8
1900 Brand im Knechtehaus bei Endlich
1919 Brand Strohdiemen von Otto Endlich
24.06.1923 Brand in der Bäckerei Hellmuth
1929 Knechtehaus Knabe, heute Parkplatz Alte Dorfstraße 16
1950 Scheunenbrand bei Gustav Börner, Hermannstraße 2
27.08.1972 Strohdiemenbrand gegenüber der Feldscheune, Brandstiftung
21.03.1984 Brand in der Pollebener Hohle, durch Grasbrand ausgelöst
18.02.1986 Brand in der Karlstraße 23
17.02.1988 Brand auf dem Grundstück Alte Dorfstraße 30
21.05.1988 Brand der Scheune, Alte Dorfstraße 30
02.08.1995 Brand Wohnhaus Alte Dorfstraße 15
04.08.1998 Dachstuhlbrand einer Scheune, Friedrichstraße 1 b
20.12.1998 Gasexplosion im Alten Familienhaus, Schulstraße 6 durch Unachtsamkeit eines Mieters


Die Post in Augsdorf

Die Post ist da
Die Post ist da
Eine weitere Einrichtung der Gemeinde war die Post. Postagenturen befanden sich in der Ernststr. 3, später im Kirchweg 2, kurzzeitig in der Alten Dorfstraße 29, in der Karlstraße 16, in der Gustav-Koch-Straße 4, dann in der Gustav-Koch-Straße 3 und ab 1961 in der Ernststraße 2 bis zu ihrer Schließung im Jahr 1995. Eine kurze Zeit hatten unsere Bürger noch die Möglichkeit, in der Verkaufstelle in der Karlstraße 12 Post abzugeben und Postwertzeichen zu kaufen. Auf Grund von Sparmaßnahmen der Deutschen Post stellt ein auswärtiger Postbote per PKW unsere Postsendungen oder Pakete zu.

Schaukästen in der G.-Koch-Str
Schaukästen in der G.-Koch-Str
Für die Verteilung der örtlichen Zeitungen oder Werbeblätter gab es eigene Zusteller, die vom Druckhaus entlohnt werden. Die Augsdorfer haben die Möglichkeit, ihre Postsendungen in dem Briefkasten in der Karlstraße 12 einzustecken, oder geben ihre Post dem täglichen Zusteller mit. 1993 stellte die Deutsche Telekom in der Wilhelmstraße eine öffentliche Telefonzelle auf, entfernte sie im Jahr 1998 aber aus wirtschaftlichen Gründen wieder.




Glocke
Glocke
Bekanntmachungen, die von großer Wichtigkeit waren, wurden früher ausgeklingelt. Der Bote, der letzte war Arthur Kurth, lief mit einer großen Glocke durch die Straßen und teilte an bestimmten Plätzen den Bürgern lautstark die Informationen mit. Nach Beendigung seiner Tätigkeit stellte die Gemeinde Schaukästen auf, in denen die neusten Mitteilungen veröffentlich werden.

Die Schule in Augsdorf

Alte Schule
Alte Schule
Eine der wichtigsten Einrichtungen in einer Gemeinde ist die Schule. In der Schulchronik von Augsdorf aus dem Jahre 1878 ist zu lesen, dass die Schule in Augsdorf von Anfang an keineswegs selbständig war. Die ältesten Nachrichten hierüber reichen bis zum Jahre 1554. Die Orte Siersleben, Augsdorf und Hübitz waren in einem Pastorat vereint, Augsdorfer und Hübitzer Kinder mussten in Siersleben zur Schule gehen. Zweimal wöchentlich kam der Lehrer nach Augsdorf und hielt seine „Kinderlehre“ ab.

Der Unterrichtsstoff bestand aus den wichtigsten Sprüchen in Luthers Katechismus, dem Lesen in der Bibel und dem Singen der Choräle, andere Fächer wurden erst ab 1678 unterrichtet. Kirche und Schule waren über Jahrhunderte eng miteinander verbunden, die Besoldung des Lehrers erfolgte durch die Kirche. Oft war der Lehrer gleichzeitig Kirchendiener oder Küster und musste dem Pfarrer bei kirchlichen Amtshandlungen zu Hand gehen. Erst im Jahr 1852 erhalten alle Lehrer laut Beschluss des Magistraten ein festes Gehalt. Die Lehrer wohnten im Schullokal.

Das erste Schullokal in Augsdorf befand sich ca. 1820 – 1860 in der Schulstraße 4. Später kaufte Kirche und Gemeinde ein Grundstück in der Alten Dorfstraße 29 und eröffnete um 1860 hier eine Schule. Auf Grund des Geburtenzuwachses ab 1890 reichte hier die Kapazität nicht mehr aus, ein Schulneubau in der Gustav- Koch Straße 3 wurde geplant und schon im Jahr 1891 feierte die Gemeinde die Einweihung der unteren Etage. Die Fertigstellung des gesamten Schulgebäudes war im Jahr 1896 abgeschlossen. Danach folgten bis 1934 die Bauarbeiten am zweiten Schulhaus mit Turnraum.

Altes Klassenzimmer
Altes Klassenzimmer
Die Kinder in der Augsdorf Schule gehörten der evangelischen Glaubenslehre an. Die wichtigsten Fächer waren: Schreiben, Rechnen, Religion, Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Gesang und Naturkunde. Einschulung war in der fünften Klasse und Schulentlassung in der ersten Klasse, also entgegengesetzt dem heutigen System.

In einer Klasse waren mehrere Schuljahre zusammengefasst. Im Sommer gab es nur vormittags Unterricht, denn am Nachmittag halfen Schüler ihre Eltern bei Arbeiten auf dem Feld. Um 1904 wurde der Turnunterricht eingeführt. Mädchen erhielten zusätzlich das Fach Handarbeit und Hauswirtschaftskunde.


Schulhaus in der G.-Koch-Str.3
Schulhaus in der G.-Koch-Str.3
Schon Jahre vor dem 1. Weltkrieg wurde beim Gastwirt Beinemann eine Schulstube mit Zugang von der Schulstraße eingerichtet, weil die vorhandenen Unterrichtsräume für die große Schülerzahl (350) nicht ausreichten.

In den Schulklassen ließ die Gemeinde laut Beschluss der Gemeindevertretung vom 17.03.1897 ein Bildnis seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Wilhelm I. in Öldruck mit Goldrahmen aufhängen. Zur 100-jährigen Geburtstagsfeier des Kaisers fand eine patriotische Abendveranstaltung statt. Mitglieder des Gesangsvereins erklärten sich bereit mitzuwirken.

Anmerkung: Diese Tradition hat sich über alle Zeiten hinweg gerettet. Bei jedem Regierungswechsel wurden die Bilder der vorangegangenen Staatsmänner in den öffentlichen Gebäuden ausgewechselt.

Seit 1920 bestand keine Pflicht zur Teilnahme am Religionsunterricht, die Eltern konnten darüber selbst entscheiden. Schon während des 1. Weltkrieges in der Zeit von 1914 – 1918 gab es im Schulsystem viele Veränderungen. Die Regelmäßigkeit des Unterrichts konnte nicht aufrechterhalten werden, da auch einige junge Lehrer in den Krieg ziehen mussten.

Eine Gedenktafel in unserer Kirche zeigt uns die Namen von 50 Männern, die im Krieg gefallen sind. Der zweite Weltkrieg, der im Jahre 1932 – 1945 andauerte, brachte ebenfalls viel Leid, es verloren 75 Augsdorfer ihr Leben.

Einschulung in der Augsdorfer Schule
Einschulung in der Augsdorfer Schule
Trotz des akuten Lehrermangels in den Kriegsjahren war der Schulbetrieb nie eingestellt. In diesen Zeiten wurde der Unterricht oft durch Stromsperren unterbrochen und das Heizmaterial für die Kachelöfen fehlte. Schulmaterialien waren Mangelware. Die Schulanfänger erhielten eine Schiefertafel mit Griffel, ältere Schüler schrieben mit Federhalter und Tinte auf Papier oder Pappe.

Einschulung in der Augsdorfer Schule
Einschulung in der Augsdorfer Schule
Zum 1. September 1950 gründete sich in Siersleben, in der Augsdorfer Str. 23 die Zentralschule. Die Schüler der 7. Klasse wechselten ab dem Schuljahr 1951/52 von Augsdorf nach Siersleben, die Unterstufen wurden weiter in Augsdorf unterrichtet. Ab 1965 können alle Schüler den Abschluss mit der 10. Klasse beenden.

Der Kindergarten in Augsdorf

Die Erzieherin Frau Grieße
Die Erzieherin Frau Grieße
In unserer Gemeinde entstand zum Kindertag am 1. Juni 1953 in einem Mietwohngrundstück in der Alten Dorfstraße 7 ein schöner Kindergarten. Der große Garten bot sich durch seine ruhige und schöne Lage als Kinderspielplatz an. Das bedeutete für die berufstätigen Mütter eine wesentliche Erleichterung und sie konnten sorglos ihre Arbeit verrichten.

Die Köchin Frau Wiezoreck
Die Köchin Frau Wiezoreck
In einer Tageszeitung von 1954 wurde berichtet, dass im Bezirk Halle in der Gemeinde Augsdorf der beste Kindergarten existiert. Eine Köchin versorgte die Kinder jeden Tag mit einer leckeren Mahlzeit und die ausgebildeten Erzieherinnen betreuten die Kleinen in altersgerechten Gruppen bis zur Einschulung.



Die Öffnungszeiten des Kindergartens waren nach den werktätigen Frauen ausgerichtet. Nach Schließung der Kinderkrippe in der Gemeinde Hübitz änderte sich das Zugangsalter der Kinder im Kindergarten. Es wurden schon Kleinkinder ab dem 2. Lebensjahr aufgenommen.

Als Leiterinnen in dieser Einrichtung waren Frau Gertrud Born von Juni 1953 bis August 1955, Frau Ilse Hermann von September 1955 bis Februar 1983 und Frau Roswitha Storch von März 1983 bis Juli 1997 tätig.

Aufgrund der Geburtenrückgänge schloss am 1.7.1997 der Kindergarten in Augsdorf. Die Einrichtung wurde aufgelöst und das Gebäude vom Grundstückseigentümer zu Wohnungen ausgebaut. Der Kindergarten in der Gemeinde Siersleben betreut nun die Augsdorfer Kinder mit. Im Jahr 2005 gab es drei Kinder aus unserem Ort, die in Siersleben eingeschult wurden.

Kindergarten nach der Schließung
Kindergarten nach der Schließung
Dort befindet sich nur noch eine Grundschule. Schüler der älteren Jahrgänge besuchen die Sekundarschule in Hettstedt oder die Gesamtschule in Benndorf. Der Transport der Schulkinder erfolgt durch Buslinien der Verkehrsgesellschaft Mansfelder Land. Unsere Schulkinder waren ab der 1. Klasse Jungpioniere in weißen Hemden oder Blusen kombiniert mit dunkelblauen Hosen oder Röcken und trugen ein blaues Halstuch.

Der Junglehrer Helmut Brehmer fungierte als ehrenamtlicher Pionierleiter in der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“, die sich im Dezember 1948 gründete. Im Sommer 1949 traten alle Jugendlichen des Ortes im Alter von 14 bis 25 Jahren in die neu gegründete Freie Deutsche Jugend (FDJ) ein. Hildegard Koch, die Ehefrau des damaligen Bürgermeisters Fritz Koch, leitete 1964 den von ihr gebildeten Gymnastikzirkel innerhalb der FDJ mit 13 Jugendfreundinnen.

Das Freibad

Bauarbeten am Bad 1928
Bauarbeten am Bad 1928
Ein weiterer Verein, der die größte Errungenschaft unseres Ortes - das Bad - erschaffte, gründete sich im Jahr 1927 mit ca. 90 Mitgliedern. Er nannte sich „Verein für Volkswohl e. V.“ Zu seinen Gründungsvätern zählten u. a.: Angelo Franceschi, Walter Cunäus, Ernst Beilicke, Otto Pfeffer, Albert Anhelm, Adolf Scharf, Paul Jähne, Ernst Hertel, Albert Anhelm, Carlo Giuliani. Die Finanzierung des Bauvorhabens erfolgte aus Mitgliedsbeiträgen von je 1 RM aber auch aus Hypotheken auf ihre eigenen Häuser.

Baderöffnung 1932
Baderöffnung 1932
Von 1927 bis 1932 wurde das Freibad in Eigenleistung fertiggestellt. Sie wurde am 26. Juli 1932 bei schönstem Wetter eröffnet und über 1.000 Besucher auch aus den umliegenden Ortschaften nahmen Anteil an dem Fest. Die ortsansässigen Gastwirte sorgten für das leibliche Wohl. Der Bäckermeister Rotte verkaufte Eis, das er in einer Eismaschine selbst herstellte.

Jedem Erbauer sicherte die Gemeinde freien Eintritt der Badeanstalt für Lebenszeit zu. Eine damals erschienene Zeitung würdigte ihre große Uneigennützigkeit. Im Artikel hieß es: „Möge die Badeanstalt des Vereins für Volkswohl das bringen, was der Name des Vereins besagt: „Wohl für das Volk“ und möge sie gesundheitsfördernd und erhaltend wirken und ein Jungborn für die alte und junge Bevölkerung unseres Ortes und der Nachbarorte sein.“ Das Freibad am Mühlweg ist eine attraktive Einrichtung für jung und alt geworden.

Der Friseurmeister Wilhelm Meißner, der zu dieser Zeit schon in Leipzig tätig war, stiftete eine Uhr für das Bad. Hermann Ziert, wohnhaft in der Schulstraße 4 war verantwortlich für die Holzarbeiten des Freibades. Er fertigte zur Eröffnung eine Mädchenfigur, die über viele Jahre am Eingangsbereich stand.

Badefigur
Badefigur
Die Plastik trug in ihren Händen eine Tafel mit folgendem Spruch: „Gesundheit muss Dir alles sein, weit mehr als Geld und Gut. D‘rum halte Deinen Körper rein, halt ihn in guter Hut!“. Im Sommer 1997 versuchten Unbekannte diese Figur zu stehlen, dabei wurde ein Fuß abgetrennt. Zurzeit befindet sich die Plastik im Fundus der Gemeinde.

Badefigur
Badefigur
In all den Jahrzehnten seit Eröffnung war und ist unser Freibad ein Naherholungszentrum für die gesamte Einwohnerschaft geblieben. Früher gab es einen 3-Meter-Sprungturm und ein 1-Meter-Brett. Das große Schwimmbecken war in Nichtschwimmer-, Frauen- und Männerbad unterteilt. Die Umkleidekabinen befanden sich auf der linken Seite des Beckens. In den 60er-Jahren entstanden das Badcafé, eine neue Toilettenanlage und später moderne Umkleidekabinen und eine weitere Liegewiese. Die erste Liegewiese musste aufgrund der vielen Quellen trockengelegt werden. Später errichtete die Gemeinde am Cafè einen Anbau mit einem Verkaufskiosk. Die Versorgung mit Speisen und Getränke während der Badesaison ist für den Besucher immer abgesichert und auf einer Terrasse befinden sich viele Sitzmöglichkeiten.

Die große Liegewiese lädt zum Entspannen und Sonnen ein. Zeitweise waren hier auch für unsere Kleinkinder Spiel- und Turngeräte aufgestellt. Besondere Höhepunkte in der Badesaison ist das jährliche Neptunfest, das meistens in den Sommerferien stattfindet.
Festgelegte Eintrittspreise von 1969: und Eintrittspreise von 2005:

Karten für Cafe´ - Besucher 0,10 Mark Karten für Kinder 1,10 €
Karten für Zuschauer 0,20 Mark Karten für Erwachsende 1,60 €
Karten für Zuschauer 0,20 Mark  
Kinder mit Wechselkabine 0,20 Mark  
Erwachsene mit Wechselkabine 0,40 Mark  
Jahresdauerkarten für Kinder 5,00 Mark  
Jahresdauerkarten für Erwachsene 10,00 Mark  

Nach der Enteignung des Vereins für Volkswohl im Jahr 1951 übernahm die Gemeinde als neuer Eigentümer das Freibad mit allen Rechten und Pflichten. Da das Schwimmbecken nach den vielen Jahren sehr beschädigt war, entschloss sich die Gemeinde zu einer umfassenden Sanierung. Mit Mitteln aus der Dorferneuerung konnte dies in den Jahren 1991–1992 umgesetzt werden.

Neueröffnung des Freibades 1992
Neueröffnung des Freibades 1992
Am 22.08.1992 fand die feierliche Neueröffnung des Freibades statt. Viele Besucher und geladene Gäste nahmen die Anlage in Augenschein. Heute gibt es drei getrennte Schwimmbecken, eine blaue Wasserrutsche, einen Volleyballplatz und eine gepflegte Grünanlage. Die Bepflanzung und Gestaltung der Böschung um die Beckenanlage übernahm die Gärtnerei Erich Zahn.

Freibad im Jahr 2009
Freibad im Jahr 2009
Eine moderne Filteranlage sorgt für ständig sauberes Badewasser. Für die Sicherheit der Badegäste ist ein Schwimmmeister anwesend, der auch die Anlage in Ordnung hält. Im Jahr 2000 verpachtete die Gemeinde aus Kostengründen diese Einrichtung, die sich weiterhin in einem gepflegten Zustand befindet. Für den Besucher sind Parkplätze am Mühlweg vorhanden.

Der Friedhof

Friedhofskapelle
Friedhofskapelle
Unser jetziger Gemeindefriedhof entstand im Jahr 1907 auf der Südseite des Hirtenberges, 207,9 m ü. N.N. Die Neuanlegung wurde erforderlich, da der Platz auf dem Kirchenfriedhof für Bestattungen nicht mehr ausreichte.

Der Friedhof ist heute in einem ordentlichen Zustand. Am 09.Oktober 1907 fand die offizielle Eröffnung statt. Bei der Pflege der Ruhestätten können die Angehörigen aktiv um den Toten trauern und ein bewusstes Zeichen gegen das Vergessen setzen. Rechts und links an den Begrenzungshecken befinden sich noch sehr viele alte Grabstätten, die von Mitarbeitern der Gemeinde sauber gehalten werden. Durch die Einführung der Friedhofsgebühren im Jahr 1992, die jeder Bürger laut Friedhofsatzung an die Gemeindeverwaltung zu entrichten hat, decken einen großen Teil der Unkosten für die Entsorgung der Abfälle sowie sonstige Ausgaben ab. Für die Besucher des Friedhofes stehen ausreichend Gießwasser, Gießkannen und Arbeitsgeräte zur Verfügung. Ein Container ist aufgestellt für die vielen Pflanzen-, Blumen- und sonstige Abfälle. Laub und Tannenzweige werden an bestimmten Plätzen kompostiert.

Die neue Anlage für Urnengräber
Die neue Anlage für Urnengräber
Für die Trauerfeierlichkeiten einer Beerdigung oder einer Urnenbeisetzung wurde im Zeitraum von 1956 bis 1959 im Nationalen Aufbauwerk eine größere Leichenhalle errichtet. Die vorherige Leichenhalle befand sich am Friedhofseingang und dient heute nur noch als Abstellraum. Diesen Raum benutzte man auch als Unterstellmöglichkeit für den Leichenwagen. In der Gemeinde verrichtete zu damaliger Zeit ein Totengräber das Ausheben und Schließen einer Grabstelle. Bei Bekanntgabe des Termins der Beerdigung informierte die Gemeinde sechs Träger, die in einer angemessenen Kleidung den Sarg von der Leichenhalle bis zur Grabstelle trugen.

Blick über den Friedhof
Blick über den Friedhof
Heute übernehmen all diese Arbeiten Bestattungsinstituten. Im Jahr 1964 legte man hinter einer Wacholderhecke einen Urnenfriedhof an. Da diese Fläche später nicht mehr ausreichend war, entstand im Hauptfeld des Friedhofes eine neue Anlage für Urnengräber.
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