Vereine
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Vereine 1
Seit 1897 wird in Augsdorf organisiert Sport getrieben. Veteranen berichten von einem Männerturnverein, der sich unter dem Motto „Frisch – Froh –Treu“ „MTV“ nannte. Offiziell gründete er sich als Arbeitersportverein im Jahr 1907. Vorhandene Protokollbücher zeigen uns Aufzeichnungen bis zum Jahr 1933.Um 1924/25 bildete sich neben der Turner- auch eine Fußballabteilung. Man erichtete über Ergebnisse des Jahres und die Entwicklung des Vereins. Jedes Jahr wurde der Vorstand neu gewählt und die Verantwortungsbereiche festgelegt. Im Jahre 1927 begannen die Planierungsarbeiten des Sportplatzes und nach seiner Fertigstellung nutzten die Sportler diese grüne Spielwiese. Ein Höhepunkt in der Geschichte des „MTV“ war das große Bezirkssportfest vom 26.06.1932 in Augsdorf.
Über 2000 Sportler und Sportlerinnen beteiligten sich an den Wettkämpfen und demonstrierten für den Frieden. Auf dem Programm standen Fußball- und Handballspiele, Langstreckenläufe, Jugend- und Bezirksmeisterschaftskämpfe sowie Geräteturnen. Die Schwimmwettkämpfe fanden im Freibad statt. Augsdorfer Bürger und Einwohner aus Siersleben, Thondorf und Hübitz sowie der weiteren Umgebung erfreuten sich an dem Festumzug und nahmen auch am Fackelumzug im Dorf teil. Ein Festball beschloss das gut gelungene Sportfest.
Nach der Machtübernahme Hitlers versuchten die Faschisten die Vereine für ihre Zwecke zu missbrauchen. Der „MTV“ lehnte das braune System ab und löste sich am 07.05.1933 bis auf weiteres auf. Erst 1945 fanden die Sportler wieder zusammen. In der Sektion Fußball der Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Otto Brosowski“ Gerbstedt blühte der Sport neu auf.
1960 bildete sich die selbständige BSG „Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck“ mit den Abteilungen Fußball und Gymnastik. Gern erinnern sich die ehemaligen Sportlerinnen an die wöchentlichen Turnübungen, die je nach Witterungslage auf dem Sportplatz oder im Turnraum stattfanden. Ein besonderes Erlebnis der Gymnastikfrauen waren die jährlichen Faschingsveranstaltungen in der Gaststätte“ Zur Linde“, zu denen sie sich in originellen Kostümen verkleideten und in fröhlicher Runde tanzten. Viele Fotos erinnern uns an diese Zeit.
Im Laufe der Jahre kamen noch die Sektionen Kegeln und Tischtennis dazu. Aus dem Jahr 1981 können wir von einer Vereinbarung zwischen dem Rat der Gemeinde und der BSG Augsdorf, Sektion Tischtennis, berichten. Die Gemeinde stellte jeden Freitag in der Zeit von 17 – 21 Uhr, den Saal für die Trainingsstunden zur Verfügung. Über die lange Sportgeschichte gibt es endlos viel zu berichten.
Erwähnungswert ist u. a., dass Augsdorf einige Male Kreismeister wurde und in der Bezirksklasse spielte. Es gab Fußballer, die aus dem Trainingsbereichzentrum Hettstedt in die Kreis- und Bezirksauswahlmannschaft berufen worden waren. Man beteiligte sich an Spartakiaden und Sportfesten. Der „MK“ Augsdorf erhielt viele Auszeichnungen und erspielte sich Pokale.
1974 fand ein sportliches Turnier gegen den „KS Gornik“ aus Radin in Polen statt. Die ausländischen Gäste waren hier in Augsdorf zu Besuch und wohnten bei Sportfreunden aus dem Ort. Ein Jahr später erhielten die Augsdorfer eine Einladung nach Polen. Bei all den offiziellen Verpflichtungen kam das interne Vereinsleben nie zu kurz. Die Mitglieder des „MK“ Augsdorf organisierten Preiskegeln und –skat, man traf sich bei Disko und Tanz. Die Anzahl der Mitglieder schwankte in den vielen Jahren zwischen 100 und 200 Personen.
Die Kegelgruppe der Rentner, die sich am 2.7.1981 gründete, ist heute noch sehr aktiv. Die Senioren treffen sich vierzehntägig zum Kegeln im Kultursaal auf der transportablen Bahn. Seit 1990 nennt sich die ehemalige „MK“ nun „Augsdorfer Sportverein e.V.“ und ist Mitglied im Landes Sportbund Sachsen-Anhalt. Heute zählt der Verein 103 Mitglieder, die sich aus 96 aktiven und 7 passiven Sportler zusammensetzt. 1990 gründete sich die Jugendspielgemeinschaft „JSG Siersleben – Polleben – Augsdorf. In den 90er Jahren spielten die Mannschaften I und II sowie die „Alten Herren“ aktiv.
Vereine 2
In den Unterlagen vorheriger Chronisten erfahren wir von zwei Schützen- und Gesangsvereinen, die sich in der Zeit um 1900 gründeten. Man unterschied in früheren Zeiten zwischen bürgerlichen-, Arbeiter- und Bergmannsvereinen. Die „Bürgerschützen“ trafen sich bei Königs, in der Schulstraße 5, weiterhin nutzten sie in der Pfingstwiese ein im Jahr 1936 erbautes Schützenhaus. Es wurde am 13.08.1936 feierlich eingeweiht. Nach Plünderung von Baumaterial stand in der Pfingstwiese nur noch eine Ruine, die dann in den 60 er Jahren vollständig abgerissen wurde. An dieser Stelle entstand 1965 ein Feuerlöschteich, der zur besseren Versorgung mit Löschwasser diente.Bilder vom Augsdorfer Schützenverein aus dieser Zeit haben Ernst-Harald Möhring, Karl Lessing und Hans Georg Rohne gefunden, neu eingerahmt und mit Namen der damaligen Schützen versehen. Diese Aufnahmen sind 2004 an Bürgermeister Günter Krone übergeben worden und fanden im Eingangsbereich zum Bürgermeisterbüro einen würdigen Platz. Der Verein Bergmannsschützen, dessen Mitglieder sich aus Bergleuten und Arbeitern zusammensetzte, benutzte für die Übungen den Schießplatz an der Friedhofstraße.
Im Frühjahr 1992 fanden sich einige Bürger, die Interesse an Sportschießen zeigten, zusammen. So erfolgte nach Abschluss aller Formalitäten beim zuständigen Amtsgericht in Eisleben am 17.9.92 die Registrierung unter dem Namen „Schützenverein von 1992 zu Augsdorf e.V.“ Alle Mitglieder legten die Prüfung zur Sachkunde über den Umgang mit Waffen laut Waffengesetz im Herbst 1992 ab. Von den damals sieben Gleichgesinnten ist die Zahl auf 29 Mitglieder angestiegen, die sich regelmäßig jeden Freitagabend in ihrem Vereinsraum treffen.
Den ehemaligen Turnraum in der Gustav-Koch Straße 3a richtete die Gemeinde 1994 für den Verein her und die Mitglieder übernahmen die Inneneinrichtung. Später erfolgte die Umrüstung der Heizungsanlage und weitere Modernisierungsmaßnahmen im Raum. Hier befindet sich auch die im Jahr 1995 angeschaffte Vereinsfahne, die bei allen Veranstaltungen vom Schützenbruder Harry Gebhardt voran getragen wird. Alle Mitglieder treten mit ihrem Vereinsvorsitzenden Hartmut Schulze zu Umzügen und Schützenfesten in ihren Uniformen auf, die von der Firma Klinger nach einer festgelegten Bekleidungsordnung angefertigt wurden.
Auf der Schießstätte des Schützenhauses in Mansfeld treffen sich die Schützenbrüder und Schützenschwestern in einem 14-tägigen Rhythmus zu regelmäßigen Übungsstunden.
1993 trat der Verein zum ersten Mal in Mansfeld zum Schützenfest auf. Eine feste Freundschaft besteht zu dem Schützenverein in Mansfeld und Holdenstedt. Im Juli 1997 wurde der Ehrenbürger Kurt Lorbeer als Ehrenmitglied eingetragen. Im Jahr 1997 gelang Karla Gebhardt der große Schuss, als sie den Pokal im Pistolenschießen gewann und jährlich bis zum Jahr 2000 verteidigte. Der Verein feierte 1997 seinen ersten Schützenball im Kulursaal der Gemeinde Augsdorf.
Der Schützenverein Augsdorf fand in letzter Zeit immer mehr Zuspruch bei der Jugend und so war es möglich, im September 1998 ein großes Schützenfest zu veranstalten. Auch im Jahr 1999 fand ein Schützenfest in Augsdorf mit großen Umzug statt. Viele Vereine aus den Nachbargemeinden folgten der Einladung. Das Jahr 2000 endete mit der Teilnahme am mittlerweile zur Tradition werdenden Wiesenkönigschießen für Schützen aus den Kreisverbänden Hettstedt und Eisleben zur Eisleber Wiese und der Königsfeier unseres Königspaares Karla und Harry Gebhardt.
Im Jahr 2001 erhielt das Königspaar in Elend eine Einladung zum Ausscheid der Harzkönige. Von 86 Schützen aus 42 Vereinen belegte unsere Königin den 2. Platz und wurde erste Harzprinzessin, eine hohe Ehre. Der König fiel aus der Wertung. Auch zum letzten jährlichen Eislebener Wiesenmarkt im Jahr 2006 konnte ein Vereinsmitglied aus dem Schützenverein Augsdorf als Wiesenschützenkönig gekürt werden.
Vereine 3
Am 07.10.1990 war der Gründungstag des Augsdorfer Pfingstvereins. (APV) Seine 25 Mitglieder stellten sich zur Aufgabe, dem kulturellen Leben in Augsdorf neuen Schwung zu verleihen. Seine Aktivitäten richten sich hauptsächlich auf die Durchführung der Pfingstfeiern. Nicht zuletzt wird hier der alte Brauch aufrechterhalten, den jährlichen Pfingstumzug in Augsdorf durchzuführen.An diesen Feiertagen gibt es viel Spaß und Abwechselung für Jung und Alt. So werden vor den Feiertagen Maien ausgefahren. In den Anfangszeiten fanden die Feierlichkeiten in den Festzelten in der Pollebener Hohle statt.
Im Jahr 1999 kaufte der Verein die Fläche an der Pfingstwiese. Nach mühevoller Umgestaltung kann jetzt die Wiese für diese Veranstaltungen genutzt werden. Am Pfingstmontag ziehen die buntverkleideten Mitglieder mit lauter Musik von Haus zu Haus und nach einer gezahlten Spende spielen sie ein Ständchen.
Aber nicht nur zu Pfingsten ist der Verein aktiv. So ist zu den Osterfeiertagen das beliebte Ostereiersuchen, im Oktober der Halloweenumzug oder der Kinderfasching immer ein Erlebnis für die jüngere Generation. Der Pfingstverein organisiert jährlich Tanzveranstaltungen und eine Faschingsshow mit Generalprobe in unserem Kultursaal.
Der Männergesangsverein „Germania“ um 1900 hatte sein Lokal in der Schulstraße 5. Wann er gegründet wurde und wie lange er existierte, ist nicht belegt.
Der Hauptlehrer, Friedrich Otto, aus Thondorf, der Augsdorfer Lehrer, Max Gabelmann und der Schneidermeister, Oswald Born, waren Leiter des Vereins. Lehrer Otto soll die Vereinfahne geweiht haben.
Gesangsverein „Concordia“ Der Gesangsverein „Concordia“ mit Lokal in der Pollebener Straße 14 bestand schon seit 1907. Dies beweist ein altes Foto aus diesem Jahr. Die Mitglieder weihten am 17.05.1914 in Augsdorf eine Lyra ein, die der Fleischermeister Gottlieb Fiedler für den Verein gestiftet hatte.
Weiterhin nennenswert sind die Aktivitäten des ehemaligen Spielmannzuges, der von Artur Kurth geleitet wurde. Um 1930 bildete sich eine Theatergruppe, die unter anderem eine Operette „Die Faschingsfee“ aufführte. Leiter der Gruppe war Helmut Brehmer.
Danach folgte noch eine Aufführung: „ Raub der Sabinerinnen“. Diese Veranstaltungen fanden im Saal bei Königs statt und waren eine Abwechselung für die Bevölkerung, es gab zu dieser Zeit noch keine Fernsehgeräte. Der Kriegerverein traf sich im Gasthof „Zur grünen Laube“, Besitzer war Carl Beinemann. Für seine Sedanfeier erhielt er einen Zuschuss von 30 Mark, wurde laut Beschluss des Gemeindevorstandes vom 17.September 1910 festgelegt.
Um 1938 gründete sich auch ein Luftschutzverein.
Augsdorfer Chor
In alten Aufzeichnungen erfahren wir etwas über einen Volks-Chor in Augsdorf. Zu seinem Sängertreffen am 25.05.1952, das auf dem Sportplatz stattfand, hatte Karl Storch die Ausschankgenehmigung für die Getränke erhalten.Die Chorgemeinschaft Siersleben
– Augsdorf feierte 2004 ihren 35. Geburtstag. 1969 wurde sie vom Musiklehrer Wolfgang Schuchert mit 35 Teilnehmern gegründet und er ist noch heute ein sehr engagierter Leiter. Viele Gründungsmitglieder sind dem Chor treu geblieben, jedoch hat sich die Mitgliedsstärke auf neun Männer und zehn Frauen verringert.
Sie proben regelmäßig jede Woche für ihr anspruchsvolles Programm. In den 70 er Jahren wurde die Chorgemeinschaft aufgrund ihrer Leistungen zweimal als „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ ausgezeichnet. Sie übernahmen regelmäßig bei Veranstaltungen und gesellschaftlichen Höhepunkten die kulturelle Umrahmung.
Nach der Wende wurde der Chor zum eingetragenen Verein. Den Vorsitz übernahm das langjährige Chormitglied, Helga Bleiber. Im Jahr 2005 standen bereits fünf Konzerte auf dem Programm. Sie treten in ihrer Chorkleidung auch auf Weihnachtsmärkten auf. Der Leiter W. Schuchert hofft, dass der Chor noch lange erhalten bleibt und sich vielleicht in nächster Zeit ein paar jüngere Stimmen als Chormitglieder anmelden. Verein Jugendpflege Im Jahr 1912 gründete sich ein Verein Jugendpflege unter dem Namen „Jungdeutschland“. 60 Mitglieder ließen sich auf einer Jugendliste eintragen. Es fanden allwöchentliche Versammlungen statt, in denen ein Vortrag gehalten wurde, oder man sang oder spielte gemeinsam. Für die Weiterbildung wurden Arbeitsgruppen für Stenographie oder Buchführung eingerichtet. Zuschüsse für den Verein zahlte die Staatskasse. So konnten auch Turn- und Spielgeräte angeschafft werden.
Schrebergartenverband
Weiterhin erwähnenswert ist der im Jahr 1932 gegründete Schrebergartenverband „Glück auf“ mit 148 Schrebergärten. Laut Beschluss der Gemeindevertretung vom März 1931 kaufte die Gemeinde Augsdorf ein Ackerland von der Mansfeld AG und nahm für den Erwerb ein Darlehen über 6000 Reichsmark auf, der Preis pro Quadratmeter Boden betrug 55 Pfennig. Die Flächen der Schrebergartenanlage befanden sich am alten Friedhof, am Kirchweg, in der Ottostraße, am Friedhof auf dem Hirtenberg sowie im Grift und Kuhplatz. Die bewirtschaftete Fläche betrug insgesamt 32.370 m² zu einem Pachtzins von 0,02 Pfennig pro Quadratmeter und Jahr. Einen Schrebergarten konnte jeder pachten, die Gärten waren sehr begehrt. Nach einem Beschluss der Gemeindevertretung ließ man die Flächen im Grift einebnen und mit einheimischen Gehölzen bepflanzen. Am Friedhofsgelände errichtete eine Firma einen Zweitbetrieb mit Wildgehege und in der Ortslage entstanden Eigenheime. Zurzeit werden nur noch 12 Schrebergärten am Ortseingang und Hinten Draußen bewirtschaftet. Die Kleingartensparte „Glück Auf Augsdorf“ ließ sich am 21.8.1990 beim Kreisgericht Eisleben registrieren, ihre Vorsitzende ist Regina Weber. Die Sparte ist Mitglied des Regionalverbandes der Gartenfreunde Eisleben, Mansfelder Land e.V.
Die ehemalige Sparte Kleintierzüchter unter der Leitung von Hans Rasche leistete eine gute Versorgung mit Kaninchen, Geflügel und Eier, die sie über ihren eigenen Bedarf ablieferten. Jährliche Ausstellungen ihrer Zuchtergebnisse fanden auf dem Sportplatz oder im Gemeindekultursaal statt. Heute haben sich die Augsdorfer Züchter dem Sierslebener Kaninchenzüchterverein angeschlossen. Der Vorsitzende ist Karl-Heinz Prause. Die Züchter treffen sich jetzt einmal im Monat in ihrem neu renovierten „ Haus der Vereine. Dieses Grundstück war früher das Mehrzweckgebäude in der Lindenstraße. An den Säuberungsarbeiten beteiligten sich auch die Mitglieder des Geflügelzuchtsvereins und Züchter von Exoten, die ebenfalls nur noch in der Nachbargemeinde bestehen. Der damalige Verein für Rassegeflügel und Exoten hatte 1964 im Park am Schwanenteich Volieren aufgestellt, in denen unsere Bürger bei einem Spaziergang ihre vielen Zuchtarten anschauen konnten. Die jährlichen Ausstellungen finden jetzt im neuen „Haus der Vereine“ statt. Im Juni 2007 trafen sich zehn Zuchtvereine zu einem Züchtertreffen aus Anlass des 15-jährigen Bestehens. Bester Verein im Vereinswettbewerb 2006 wurde Siersleben. Die letzte Ausstellung der Züchter am 4./5. August 2007 war wieder ein voller Erfolg.
Um 1925 legte der Lehrer Gabelmann eine Bienenzucht im Garten Pollebenerstr. 13 (heute Brekau) an. Später besaß auch Berthold Hesse in seinem Grundstück in der Friedrichstraße 7 viele Bienenvölker.